Laos : Vieng Phoukha

 16.Nov. 2024

Die Laoten haben die Visagebühren wieder mal erhöht. 40$ oder 50€ bzw 1800 Bath. Was ist das für ein Umrechnungssatz? Da heute Sa. ist, hat der Bankschalter an der Grenze geschlossen , der ATM funktioniert nicht und Sim Karten gibts auch nicht. Willkommen in Laos. Die Überlandbusse fahren im 5Km entfernten Houayxai  ab. (bei meinem ersten Laos Besuch bin ich hier noch mit einem kleinen Boot über den Mekong übergesetzt). Ein Laote winkt mich auf sein Moped und erspart mir so die Plackerei mit dem Rucksack. 15:00 startet ein Sleeperbus nach Luang Namtha und lässt mich bis Vieng Poukha mit fahren.







Die Landschaft und die kleinen Dörfer (hinter den schmutzigen Scheiben) lassen die Strapazen der über 1000km Busfahrt an einem Tag vergessen.



  Genau hier wollte ich hin.

Vieng Phouka
Mein  Guesthouse (das   Thongmyxai GH) hatte vor einer Woche seinen letzten Gast und das bei nur 4.00€ für das Bett und besten Bewertungen. Hatte das letzte mal in einer der Bambushütten geschlafen. Die lösen sich in dem Klima aber langsam auf und so beziehe ich heute eines der 3 Steinhäuser.  Kaum eine Backpacker stoppt hier...
Bevor es völlig dunkel wird , eine erste Runde durch VP.  Kindern spielen mit kleinen Affen, die im nahen Nationalpark gefangen wurden. 

 Vor den Häusern wird nochmal das Feuer unter den Wasserkesseln entfacht.

..beim einschalten des Durchlauferhitzers fängt die nackte  LED Lampe an der Decke zu flackern an.
Ich dusche mehr kalt als warm  und stelle fest, dass ich vergessen habe in Thailand Waschpulver zu besorgen.  Dann lass mich aufs Bett fallen um den Reise Post nachzuholen.
Was sich aber geändert hat. Die chin. Trucks quälen sich inzwischen auch nachts durch VP.

Seit dem Tag meiner Abreise ist meine Arcor Mail adr wegen ungültiger SSL Problem tot. Gebe es nach 2 Stunden ertmal auf. Die Gmail Adresse funktioniert aber.






Neue Pfeile für die Jagt

Und schon ist es wieder nach 1Uhr. Tablet aus.

So. 17.Nov.
So richtig hab ich die Zeitverschiebung noch nicht im Griff. Löse fast ein Viertel meines Kaffeevorrat im kalten Wasser auf. Danach geht es mir besser. 
Westlich von GH liegt in einem Seitental ein Dorf des Volkes der Khmu. Sah auf der Satelitten aufnahme interessant aus....
 3 Stunden bin ich heute zwischen den Hütten umhergestreift. Seht einfach selbst.

















Die Vorratshütten sind nach der Reisernte gut gefüllt und die Stelzen auf denen sie stehen sind mit Blech ummantelt, dass die Nager nicht hoch klettern können.
 


Das Tal weiter aufwärts erst die abgeernteten Reisfelder und  nach einem weiteren km endete der Weg für mich im Dschungel.





In der Mittagshitze sieht man außer mir niemanden mehr auf der Straße.
Eine Korbflächter Familie lädt mich zum Essen ein. Die fermentierten Bohnen ( wohl eine glibbrige Vorstufe zu Soja Soße) und das undefinierbare Schwarze (obwohl vermutlich auch vegetarisch ?) streiche ich das nächste Mal von der Speisekarte.


Endlich wieder paar Kalorien im Bauch will ich austesten, wie weit ich heute noch nach Norden komme. Hier lassen die Chinesen ihren Kautschuk wachsen.



Nach 4km ein Abzweig. War da nicht ein Dorf der LaU. Oruxmaps zeigt zwischen den symbolischen Bäumen paar kleine Rechtecke. Sollen wohl Häuser sein. Ab jetzt geht der Weg auf und ab und bei inzwischen über 30Grad geht es echt an die Substanz. Schaff ich das noch bis zum Einbruch der Dunkelheit.  Ein Vater mit seinem Sohn auf  'nem  Moped. Da hab ich doch auch noch Platz.
10min später bin ich in in NamNoy




Und das nächste Dorf liegt nur 1km entfernt.


...
genug für heute.  Hab zwar die Stirnlampe im Rucksack aber 3 Stunden brauch ich bestimmt zurück.

Irgendjemand aus dem Dorf braucht heute noch Motorenöl... und so klammere ich mich am den leeren Kanister auf einer Honda fest.
Das Moped schafft mit uns kaum die Berge hoch. Bergab zieht der Fahrer beide Bremshebel bis zum Anschlag durch. Trotzdem werden wir immer schneller.
... irgendwie erreichen wir auf der Lehmpiste  VP ohne Sturz...


Hab weder Kip ( die Währung der Laoten)  und meine Wasserflasche ist auch seit Stunden leer. An den Straßenständen wollen sie meine Thai-Bath  nicht. Auf einer Baustelle eine 10l Vorratsflasche mit Wasser. Nach dem 4 Becher wird mir fast schwindelig. Komme mit einen der Handwerker mit Unterstützung seines Google-translator ins Gespräch. Es wird immer lustiger (die Arbeit läuft ja nicht weg).  Als ich eintippe, das ich noch keine Sim Karte habe, kommt die Antwort "am anderen Ende von VP gibt's einen Handy Laden, der auch am Sonntag auf hat"...
...jetzt habe ich für die nächsten 4Wochen 30GByte für 200Bath auf der Sim Karte.


Auf den Weg zum GH laute Musik. Das Ende einer laotischen Hochzeitsfeier.




 Es sieht aus wie auf einem Schlachtfeld und die meisten (Frauen inbegriffen)  geben sich mit dem Rest des Biers die Kante. Lehne freundlich ab mich an dem Gelage zu beteiligen...
Muss jetzt doch noch die Stirnlampe aus dem Rucksack holen.
Was für ein wunderbarer Tag.   Morgen will ich aber etwas kürzer treten. Das Navi hat heute 25km gezählt.



18.Nov.
Hatte den Bankprotzbau schon gestern gesehen und pünktlich 8:30  geht das Tor auf. Man spricht englisch. Wow. Aber Euro tauschen ???? Chin. YUAN und Thai Bath. Ich soll ins 70km entfernte Luang Namta fahren.  Als der chin.Bankkunde neben mir weg ist ein Angebot des Angestellten. Geldtausch privat mit ihm.  Der Kurs zwar 7% schlechter als der offizielle Kurs,  aber bei der Inflation die der Kip durchmacht bekomme ich für meinen Hunderter über 2Mill Kip (aus dem Banktresor !) 
7 Eur für den Bankangestellten.

Als Millionär geht's gleich auf den Markt. 4 leckere Krapfen für 70Cent und endlich Trinkwasser...
Was so als Frischfleich angeboten wird kenn ich auch aus Kambodscha.



Phadeng ist ein Sackgassen Dorf nördlich von VP. Wenns wirklich keinen Ausgang gibt, kann ich ja zurück laufen. Kaum aus VP raus betreibt eine chinesische Kompanie eine Gummibaum Anzucht Station.  

200m weiter der typische saure Geruch von Kautschuk. In einer 200m langen Halle wird der Kautschuk der überall in hunderttausende Töpfchen eingesammelt wird, für den Versand vorbereitet. Kein Sicherheitsbeamte der mich aufhält und so sehe ich wie aus den angetockneten Tröpfchen 40Kg schwere Bällen werden.









Werde erst an der Verpackungsstraße gestellt. No Fotos. Zu spät. 

Phadeng ist ein Khmu Dorf und das erste Haus ist gleich die Schule.

Das Leben im Dorf eher trostlos. Früh um Zehn wird schon den selbstgebauten LaoLao  zugesprochen. Als Schnapsglas tun es auch abgeschnittenen Wasserflaschen. 


Eine Frau betätigt einen Blasebalg und ihr Mann verwandelt unter der Glut von Bambus-Holzkohle defekte Autofedern in Macheten. 


Vor einem Haus liegt auf einem Bambusmatte wohl ein Geschenk für die Ahnen oder Geister,  winzige aus Ton geformte Tierfiguren, Eierschalen und Kronkorken von Bierflaschen.



Als ich später das Dorf verlasse, springen ich auf einen Traktor Anänger auf dem Männer die Geistergabe irgendwo hoch in den Dschungel bringen. Hätte mir die Geisterverehrung gern angesehen,  nur die Männer legen fest, das ich sie vorher verlassen muss.






Und paar km hinter Phadeng hören wirklich die Wege auf. Meine Idee einem Fluss zu folgen, muss ich nach 10 Minuten abbrechen. Kautschuk Sammlerinnen kennen einen anderen Weg zu dem Dorfs wo ich hin will und so quäl ich mich über den nächsten Berg voller Gummibäume.




Da es oft länger dauert, bis die Kautschukmasse abgeholt wird, graben die Sammer ein ca 50cm tiefes Loch,  legen es mit Plastikfolie aus und deponieren darin die Masse.


Der Weg nach Namkap ist zwar von Bagger und Raupen verbreiter worden (wozu nur ?) ,in der Mittagshitze aber anstengender als gedacht. Und kein Moped mit dem gleichen Weg wie ich.

So sag ich nicht "Nein", als mich Kautschksammer zum Essen einladen. 


In Namkap (sind eigentlich 2 Dörfer Leben wieder Lau. Zwar 20..30 Hütten, aber bis auf die Kinder kaum jemand zu Hause.
Als ein Pickup die Straße vorbei kommt der Entschluss , ich schaff noch die 10Km weiter bis Thaluong.
Die Ladefläche war voll und so steh ich fast 30Minuten auf dem hinteren Stoßfänger und klammere mich an paar Eisenrohren fest. Viel länger hätte ich das auch nicht ausgehalten, dann wäre ich abgefallen.
Thalung ein Dorf voller Hunde und die Einwohner eher abweisend. Erfahre später, daß hier Hmong leben.
Also Rückweg.  Bis VP muss ich nur 2 Stunden laufen, den Rest der Strecke  sind 4 Mitfahrgelegenheiten.

Habe mir heute auf den 32km einen Sonnenbrand und paar Wunde Stellen geholt. Bin völlig verdreckt und am  verdursten.
Werde morgen früh mein Bett für einen weiteren Tag reservieren.

...und auf der Canon haben noch bestimmt noch mehr interessante Bilder versteckt.








19.Nov. Namlo
Wecke endlich  6 Uhr Ortszeit auf
 Meine Füße wimmern. "nicht schon wieder wieder".  Leichter Nebel liegt über den Tal und die Einheimiscen sind eingemummt wie wir im Winter.
Zwar hat VP an anderen Ende einen "neuen Markt", die lokalen Spezialitäten gibt's 100m vom GH.


Ratten werden auf Wusch gleich gegrillt



Irgendein Tier mit Tatzen


In dem Krug gährt Reisbier und der weiße Faden ist der Trinkschlauch
Das BeerLao in meinerHand ist nur fürs Foto!

Frisch gegrillte Schlange (hatte bestimmt 10cm Durchmesser)
Irgendwie hatte ich mich auf das Akha Dorf Namlo fixiert. Bis ins Khmu Dorf NongKham geht's die Hauptstraße entlang. Eigentlich auch interessant





Wenn ich die Einwohner richtig deute ist das Akha Dorf umgezogen und nun "nur noch" 4 Stunden entfernt.

Auf  dem Weg Moped Spuren, nur keinMoped.


Dann das Dröhnen eines leeren LKWs, bestimmt ein 40 Tonners und er stoppt für mich. 

Im ersten und zweiten Gang quält er sich weiter bis über 1000m. Die Berge sind nach Brandrodung kahl. Auf manchen wächst Gestrüpp  auf anderen Trockenreis.
2km vor Namlo  stoppt er. Am Rand liegen hunderte Zentnersäcke mit Reis. 


Glaube das ganze Dorf ist in den Feldern und drischt immer noch mehr Reis oder wedeln mit Fächern die Spreu weg. Frauen schleppen immer mehr Säcke zum Weg.
Frauen schleppen immer mehr Säcke zum Weg.

Ein Jäger kommt zur allgemeinen Freude vorbei. Ihm ist ein Hirsch vors Gewehr gelaufen. Heute Abend gibt's bestimme Fleisch.


 Warum soll ich ins leere Dorf laufen?  Ich bleib hier. Außerdem brauch ich den LKW für den Rückweg. Der Fahrer will aber heute abend  niemanden auf den Höllentripp  ins Tal mitnehmen. Ist ihn zu gefährlich und irgendwie hat er recht. Mir läuft die Zeit weg.  Also wieder abwärts laufen.
Wenn ich mein Tempo, die Wegstrecke  und meinen Wasservorrat sehe, wird mir bange. ...
Ein Moped. Kann es kaum glaube. Bremse bergab zwar immer wieder mit den Sandalen unser Tempo aber nach einer Stunde und tausend Tode kommen wir in  KnongKham an.

Es bleibt sogar noch Zeit fürs Dorf  zumal in einem Haus auf laotisch gefeiert wird.


Die BeerLao Flasche ist nur fürs Foto



In dem Krug gährt Reisbier und der weiße Faden ist der Trinkschlauch für alle.

Morgen wird ein Reisetag.  Gegen 10 +/- eine Stunde soll hier ein Bus durch fshren. Vielleicht komme ich sogar bis Muang Long??


Nächster post: nach Muang Long








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