Muang Long


21.- Nov. Muang Long

Mein Kaffee ist aus und mir tut immer noch alles weh.

Packe schon den Tagesrucksack als um sechs meine Smartwatch mich wecken will. Zum Markt einfach den Frauen entgegen laufen, die mir mit frischem Grünzeug entgegen kommen.


Es sind nicht mehr viele Akha Frauen, die den traditionellen Kopfschmuck tragen.   An Bethelnuss Saft zwischen ihren kaputten Zähnen sind sie aber doch zu erkennen.



Zu dem vielen Grünzeug werden auch Algen und Fisch (meist Welse) angeboten.  Am Fleischstand heute Kuhkopf und die Verkäuferinnen fischt mit bloßen Händen geronnene Blutgerinsel aus der großen Schüssel um sie in Plastiktütchen lautstark zu anzupreisen.

Streife weiter durch das Dorf.  Lautes Vogelgetwitscher aus dem Lautsprecher und paar angebunde Schwalben flattern ängstlich am Boden. Paar Meter daneben im Versteck Männer, die die Fangnetze bedienen.



 
Will heute 10..20km nach Westen um dann nach Long zurück zu treiben. Auf der Schotterpiste trau ich mich nicht als Beifahrer auf ein Moped aufzuspringen und die Tracks die heute früh in China gestartet sind um Zuckerrohr zu holen, halten nicht an. 
5km auf der Ladefläche eines Traktoranhängers sind genug. Dann doch lieber laufen .

Das Dorf Phongsavan  etwas in den Bergen wird mein erstes Dorf und hier leben Akhas. Eine alte Frau beginnt einfach auf der Straße für mich zu tanzen. Ich bin doch keine geführte Touristengruppe, die Folklore erwartet. 

Gerade die Akhas mit Ihrem Geisterglauben halten sich eher auf Distanz. Wenn ich auftauchen, rennen die Kinder oft weg und Frauen verschwinden in den Hütten.  Dabei sind 70% der Bevölkerung in Distrikt Akha.



Finde etwas außerhalb im Wald auch ihr Geistertor das Böses abhalten soll. Da ich vor Jahren schon einmal  ihrer  Geisterregel verletzt hatte, bewege ich mich vorsichtig um ihre Opfergaben. (auch wenn ich allein im Wald bin).



Bestimmt 500 Akhas leben im Dorf und ein Viertel davon Kinder.  Und natürlich gibt's auch eine Schule.





Auch Chalonxai, das 2. Dorf  bewohnen Akhas. Hier bewerfen mich Kinder mit Steinen und ich zieh mich zurück.

Fast in Nachbarschaft Phonsamphan, ein ThaiLeu Dorf und wie in Thailand tragen die Frauen auch hier einen Kamm als Schmuck.  Die ThaiLeu sollen eng mit den Shan im nahen Birma verwand sein und sie rauchen riesige Wasserpfeifen .




 

Von den Nüssen die die Frauen knacken
bekomme ich zum Abschied eie Hand voll geschenkt




Das nächste Dorf ist Pakha und hier leben LanTen, eine winzige Volksgruppe. Ich mag das Volk seit vielen Jahren. Die Frauen mit ihren selbst hergestellten Tracht (vom spinnen , einfärben in Indigo bis zum  weben) und ihren weißen Gamaschen. 
Dieses Jahr erlebe ich, wie sie die Kunst der Papierherstellung beherrschen.




Löse einen Jungen ab, der mit seinem Vater Mais mörsert.  Nach 10 Min Schwerstarbeit ist das Maismehl endlich fein genug und ich krieg den Arm kaum noch hoch.





Für das letzte Dorf hab ich keine Kraft (und auch keine Zeit) mehr.
Fülle im Kloster noch mal meine Wasserflasche auf, bevor ich ins GH schleiche.

22.Nov. 
Zum 7 Uhr Flühstück gibt's Nudelsuppe mit Grünzeug.


Will heute auf der die nördlich Route hinter dem Nam Ma Fluss Muang Long umrunden.  Erst muss ich paar km auf der Hauptstraße Richtung Sing, bevor es in die Karstberge geht. 

Über die Brücke gings noch trockenen Fußes



Wo noch Wald steht 30m hohe Urwaldbäume mit Bienennestern in den Kronen. 


Als ich das erste Dorf sehe, versperrt der nächste Fluss das weiter kommen. Nach Karte gab es hier mal eine Brücke,  auf der anderen Flusseite erinnert aber nur ein Betonpfeiler daran.  Mein Pfad geht noch bis an die Böschung. Die Leute haben den Flussschotter  zu einer 200m langen Furth zusammen geschoben.  Zwar nur max  20 cm tief aber mit kräftiger Strömung. 


Komme ohne auszurutschen am anderen Ufer an.

Die Fauen, die mich überholen zeigen mir, das muss ein Akha Dorf sein.
Am ersten Haus macht sich gerade der Jäger bereit.  

Paar Häuser weiter eine Art Versammlung , die 3 ältere Frauen zu leiten scheinen.  Darf sogar noch in den Raum und mir wird ein süss-bitterer Gräutertrank angeboten. Nach einer viertel Stunde Diskussion müssen alle aus dem Raum und ein Hahn wird rein gebracht. Will natürlich sehen, was passiert. Da wird mir die Tür zugemacht.



Eine Horde Kinder zeigt mir den Rest des Dorfes und lassen mich bis auf 30m an das Geister Tor.








So werden aus Bambus neue Hauswand geflochten.


Eine Bauerfamilie  fährt mit ihrem Traktor zum Markt nach Long.  Zur Freude der Kinder gibt's dort  für alle Nudelsuppe mit Grünzeug  und für mich meine 2. Portion für heute.



Hatte gesten abend ein Dorf nicht mehr geschafft. Die Zeit sollte aber heute noch reichen.  Nehme eine Abkürzung, die wieder mal der falsche Weg wird. Komme dabei Richtung Berge in die Zuckerrohr Felder. Bevor ein Truck die Bündel der heutigen Ernte abholt,

 machen auch die Arbeiterinnen Mittagspause. Und es sind neben Laoten auch Frauen mit Tarnaka Paste im Gesicht.  Ich Grüße mit "mingelava"  und bekomme lachend das burmesiche "Guten Tag" zurück.  Teile der Laoten und die Birmesen sprechen die gleiche Sprache.

Mit dem fehlenden Dorf von gestern  wirds  doch nicht. Dafür treffe ich einen jungen Lehrer, der für eine amerikanische NGO Kinder aus armen Verhältnissen English lehrt.
Wir machen dann zu 6. die heutige English Lesson.


 ( Durch solche Treffen bekommt man auch solche Informationen, dass bis ganz kleine  ausgewählte Regionen in Laos das  Christentum überall verboten ist.)

Morgen früh um 8 Geht mein Bus nach Muang Sing. Mir graut schon vor der Straße...




Kommentare

  1. Na Augsburger bist doch etwas in die Jahre gekommen und stehst doch etwas neben dem gurkenfass . Halte durch und versau nicht unserer guten Ruf. Der und die o...unterdörfler

    AntwortenLöschen

Kommentar veröffentlichen