nach Sapa


 4. Dez.

Habe nur noch einen Stopp in Laos und das wird der Busbahnhof von BuonNeua 45km von hier.

Die morgendliche Nudelsuppe und letztmalig durch den Ort und über den Markt.



Das Büffelblut war noch lauwarm und an den Füße daneben klebte noch grünes Gras

Im GH frisches kaltes Wasser und da ich endlich wieder genügend Kaffeepulver habe auch heißes Wasser in die Plasikflaschen. Um 8:00 lauf ich die ersten km zu "International Busstand". ByeBye Phongsaly.  

Nach den ersten 2.5km am hiesigen Busbahnhof.... Der Zubringerbus runter ins Tal fährt erst um 12:00. Also  lauf ich weiter.

Reisen per Anhalter ist ein Auf und Ab der Gefühle. Wenn nach einer halben Stunde niemand stoppt, möchtest du am liebsten verzweifelt den Rucksack in den Graben schmeißen... dann  winkt du wieder und obwohl schon 100m vorbei gehen plötzlich die Bremslichter an und du kannst dein Glück kaum fassen.

Aber auch die Dörfer, durch die du läufst haben was...




Selbst auf Holztansportern, von Dieselabgasen eingenebelt ist fahren besser als laufen.


 


So stehe ich, als mein Bus aus Phongsaly sich noch über Schlaglöcher quält, an meinem Ziel und habe für morgen früh sogar schon ein Ticket nach Vietnam  (für 14€) in der Tasche.


Gleich neben dem Busstand mein GH für heute Nacht.

Bin doch nicht der einzige Europäer. Ein 82jähriger Schwede  wartet auf den Bus hoch nach Phongsaly und ist ganz begierig zu erfahren was ich die letzten 3 Tage so angestellt habe. Wo ist aber der Backpacker Nachwuchs?

Direkt hinter der Mauer des Busstands ein Dorf.  Was für ein Baustiel? Große massive Holzhäuser mit mehreren Giebeln. Definitiv nicht laotisch.




... und doch, das Geistertor beschützt ein Akha Dorf und das hölzerne Riesenrad daneben erfreut die vielen Kinder.



Bisher haben Akhas für mich meist in den Bergen gewohnt und waren äußerst Fotoscheu. 
Doch schaut selbst.








Warum ich fast immer nur Frauen fotografieren? Weil Männer, egal welcher Ethnie immer nur aussehen wie Männer.


Ebenfalls vor einem der großen Häuser spricht mich ein Mann in Englisch  an. Er war bis vor 10 Jahren buddhistischer Mönch in Luang Pabrang und wohnt nun hier. Es sei bestimmt das erste mal seit damals, dass er wieder englisch spreche entschuldigt er sich ....
Was für ein Dorf. Komme aus dem staunen nicht raus..

Da ich heute mittag noch keinen Zimmerschlüssel bekommen hatte, zurück zum GH. Das obligatorische Duschen und Wäsche waschen. 15 Minuten vor dem auf höchster Stufe laufenden Lüfter, das muß zum trocknen reichen.
Keine 50m vor der Tür eine Möglichkeit zum Essen. Lasse von Google meinen Essenswusch ins laotische übersetzen. Schulterzucken.
English- Chinesisch und ich bekomme meine vegetarische Reisschüssel.

Ein Akha Dorf am Abend, das lass ich mir nicht entgehen und so geht's nach dem Essen nochmals dorthin.







Langsam wirds zu dunkel zum fotografieren






...
Mir grummelts etwas im Bauch. Ob das vom Chinesen kommt?  Das fehlt mir noch vor der Busfahrt von morgen.
 
5. Dez.

Bevor 8:30 der Bus abfährt noch einmal ins Akha Dorf.

Im Bus sind die Hälfte der Bänke ausgebaut. Dort und im Gepäckraum unten im Bus stapeln sich schon die Säcke.  Zur Zeit sind wir nur 5 Fahrgäste. 10km weiter die übliche laotische Fülle. Es geht aber noch mehr. Die ersten Säcke werden ausgeladen,  neue Taschen, Säcke ein Installationsrohr und .... kommen zur Fracht.



 Bald ist kein Platz mehr und 3 Leute kriechen oben auf die Säcke um neue Passagiere aufzunehmen.  Der Helfer des Fahrer markiert die einzelnen Stücke, sortiert  um und telefoniert mit den nächsten Empfängern.  Die Ladeluke ist das Fenster hinter mir. 


Wir fahren durch den Nebel und als  es zu regnen beginnt , tropft es wie wild auf den Siz neben mir. So wird dieser Sitzplatz frei für paar Plastik Kanister.
Trotzdem sortieren sich Fahrgäste und Ladung nach jedem Stopp immer wieder. Es wird angefangen zu essen. Wenn der Regen mal eine Pause macht,  kann ich sogar mein Fenster öffnen und fotografieren.



Bis auf kleinen Straßensiedlungen meist nur Bambuswald, paar Manjok und Gemüsefelder.
Nach 4h Mittagspause. Aus dem Niesel wird ein Regenguss.

So, wie der Bus hält stehen an allen Fenstern Akhas und wollen irgend was verkaufen. Was soll ich mit frischem Staudengemüse.


Am Essensstand gibt's fast nur Fleisch (gegrillte Ratte und Frosch inbegriffen)  Für mich finde ich gekochte und schon geschälte Eier, die vorher nicht angebrütet waren. 
Während die anderen Essen mach ich mich mit der Kamera an die Akhas ran. Ich weiß, daß sie das nicht mögen und einige drehen sich weg. 

Aber die Chance auch mir vielleicht ein Bändchen oder etwas anderen zu verkaufen, lässt sie nicht verschwinden. 






Der nächste Ort ist Muang Khua. Hier stoßen wir wieder auf den Nam O, den ich schon 2x flußabwärts gefahren bin. Das Wetter lässt aber keine Wehmut aufkommen.

Die Grenze. 
Ich werde jetzt entgültig Offline.
Aus dem vollen Bus sind nur noch der Fahrer, sein Helfer, ein laotisches Ehepaar und ich am Checkpoint.
Ausstempeln dauert keine Minute.  
Dann 2km mit dem Bus durchs Niemandsland.
Das Vietnam Visa: Passbild angeschaut und schon ist mein 6 Wochen Visastempel im Pass. Wenn ich an die Prozedur vor noch paar Jahren denke. Ob ich noch Kip habe. Ja?!  Ob ich tauschen will? Your rate? Tippe sein Angebot ein und es ist nur ca 5% schlechter als der offiziellen Umtausch Kurs von heute früh um 9.
So hab ich schon 1.2Mill Dong in der Tasche.
 Ein anderer Beamter fragt mich noch ob ich Tiere mitbringen. "Hope no flees" und zeige lachend auf meine letzten paar Haare.
Das wars. Bin in Vietnam und kann mit einmal die Schrift wieder lesen.


Sitze jetzt mit dem anderen Paar und warten auf den Buss. Ob's da Probleme mit dem bestimmt noch 20 Säcken,Taschen Kartons... gibt die niemanden gehören?
Jedenfalls wird es schon dunkel und DienBien ist noch 25km  entfernt.

Der Wetterbericht verheißt nichts Gutes. Die nächsten 4 Tage Regen und oben in Sapa Tageshöchsttemperaturen von 10°C. 
Komme auf die verrückte Idee, heute Nacht noch einen Sleeperbus nach Sapa zu bekommen. Was soll ich an unserer Endhaltestelle in einer Industriesadt. Aber erst mal dorthin nach DienBienPho.

Der Großteil der restliche Ladung geht an einen Vietnamesen. Während der Fahrer die Säcke untem aus dem Bus zerrt, helfe ich die aus dem Passagierraum auszuladen.

Am Rand von DienBien eine kleine Lagerhalle der Busgesellschaft.
Kein  GH an dem wir vorbei gefahren sind und auch kein Busbahnhof.  Versuche den beiden zu erklären, dass ich was zum schlafen oder einen Bus nach Sapa brauche. Der Diesel wird noch mal angelassen und nur mit mir geht's weiter in die Stadt. Er telefoniert, wartet kurz und ein Taxi kommt.  Das einzige was ich verstehe ist "Sapa" . Im Taxi geht es weiter zum Busstand. 
Google Translate zeigt mir, der Bus sei vor 15min abgefahren. Hotel ? Der Taxifahrer telefoniert mit immer neuen Leuten, dann verstehe ich "Bus" und er gibt Gas. Schon außerhalb von DienBien steht ein Sleeperbus mit offener Tür.  No money winkt der Taxifahrer ab und zeigt dass ich mich beim umsteigen beeilen soll. Es ist ihm wirklich gelungen meinen Bus nochmal zu stoppen.



Auf der letzten Schlafbank rücken 4 Franzosen etwas enger zusammen und es geht die nächsten 8h nach Norden.

Sorry für die etwas längere Geschichte, aber solche Begegnungen machen, daß man bestimmte Reisen nie vergessen wird.











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